Prüfungsangst und Auftrittsangst überwinden

Prüfungsangst und Auftrittsangst überwinden

Inhalt

Was ist Prüfungsangst? 
Prüfungsangst im JobChronischer Stress behindert den Lernerfolg
Welchen Sinn und Zweck hat die Angst?Hat Stress auch Vorteile für Deine Prüfung?
Ist Prüfungsangst eine anerkannte Krankheit?Welche Prüfungsphase belastet Dich am meisten?
Symptome der PrüfungsangstWas tun um Prüfungsangst zu überwinden? 22 Tipps
Woher kommt die Prüfungsangst?Gratistest - Was sind Deine Schwächen und Stärken in der Prüfung?
Statistik PrüfungsangstÜber Ute Künnemann
Wer hat Prüfungsangst, wer nicht?Quellen
Typische Sätze bei PrüfungsangstLiteratur

Prüfung ohne Angst und Panik

Dieser Artikel wendet sich an alle Menschen, die ihre Prüfungsangst oder Auftrittsangst überwinden möchten, also an

  1. Schülerinnen und Schüler,
  2. Studentinnen und Studenten,
  3. Auszubildende,
  4. Privatleute, die Angst vor einem Auftritt haben oder
  5. Angestellte und Selbstständige, die sich in einem Meeting präsentieren müssen oder auch nochmal an Prüfungen teilnehmen wollen oder müssen.

Was ist Prüfungsangst?

„Das menschliche Gehirn ist eine großartige Sache. Es funktioniert vom Moment der Geburt an - bis zum Zeitpunkt, wo du aufstehst, eine Rede zu halten.“ – Mark Twain

Mit diesem Satz wird das Phänomen der Prüfungsangst und der Auftrittsangst auf den Punkt gebracht. Beide sind eng miteinander verwandt.

Generell kann man zwischen normaler Angst (das ist so etwas wie Lampenfieber) oder begründeter Angst, (wenn Du weiß, dass Du nicht genug gelernt hast) und unbegründeter oder phobischer Angst unterscheiden. Bei unbegründeter Angst fällt es den Prüflingen sehr schwer, sich der Prüfung oder auch schon der Vorbereitung zu unterziehen.

In der Prüfung beschäftigt sich Dein Hirn nicht mit Deinem Wissen

Sobald Du in einer Prüfung steckst oder eine Rede halten musst, beschäftigt sich das Gehirn nicht mehr mit dem eigenen Wissen und Können, sondern mit Fragen:

□ Wie reagieren der Prüfer / das Publikum auf meinen Auftritt?

□ Wie komme ich bei den anderen an?

□ Was passiert, wenn ich einen Fehler mache oder wenn ich etwas Falsches sage?

□ Was werden die anderen über mich denken?

□ An welche anderen Momente in meinem Leben erinnert mich das? Sind diese Erfahrungen gut für mich ausgegangen?

Möglicherweise ist der Redner bzw. der Prüfling so emotional bewegt, dass er sich in einen total guten Zustand hinein bewegt oder aber auch innerlich zusammenbricht.

Die Präsentation Deiner Leistung vor anderen Menschen

Bei Prüfungen geht es um die Präsentation von Leistungen gegenüber anderen Personen, die dann das Geschriebene oder die mündliche Prüfung bewerten.

Prüfungsangst ist also eine Form der Angst, in diesem Fall Angst vor negativer Bewertung. Wenn die Gespräche im Kopf zu laut werden, hindern sie die Prüflinge daran, einen klaren Gedanken zu fassen.

Formen von Prüfungen

Eine Prüfung kann folgendes sein:

  • eine Klausur,
  • das Abitur,
  • eine Abschlussprüfung (Lehre, Meister),
  • der Führerschein,
  • eine Prüfung im Studium oder im Beruf.

Das besondere an der Prüfungs- und Auftrittsangst. Sie verschwindet sofort wieder, wenn die Prüfung oder der Auftritt vorbei ist.

Prüfungsangst im Job

Prüfungsangst muss sich nicht primär auf eine Prüfung beziehen sein. Ganz ähnliche Ängste können auch entstehen, wenn Du

  1. ganz privat eine kleine Rede halten möchtest,
  2. Du etwas vorspielen, vorsingen musst oder an einem Theaterauftritt teilnimmst,
  3. ein Bewerbungsgespräch hast,
  4. an einem Assessment Center teilnimmst,
  5. im Meeting etwas sagen möchtest,
  6. einen Fachvortrag in einem Meeting oder auf einer Messe halten sollst oder
  7. vor Publikum life oder per Video präsentieren möchtest.

Diese Ängste werden auch als Auftrittsängste bezeichnet.

Auch hier wirst Du von einem Publikum bewertet. Die Angst vor schlechter Bewertung und möglicherweise fatalen Konsequenzen (Du bekommst kein Jobangebot) kann dazu führen, dass Du Dich sehr unwohl fühlst und aufgeregt fühlst.

*„Die Dinge und die Meinungen darüber sind nicht dasselbe - nicht die Dinge selbst beunruhigen den Menschen, sondern die Urteile über die Dinge." Epiktet, 50 n. Chr.

Welchen Sinn und Zweck hat die Angst?

Generell gehe ich davon aus, dass jede Krankheit, jedes Symptom uns nicht schaden möchte, sondern uns etwas Gutes tun möchte. Das habe ich in meiner langjährigen Erfahrung als Heilpraktikerin und Coach (wingwave®, NLP), gelernt.

Hast Du z.B. nicht gut genug gelernt, macht Dir die Angst klar, dass da etwas in der Vorbereitung schief gelaufen ist und Du mit negativen Konsequenzen rechnen muss. So offensichtlich ist es natürlich nicht immer.

Vielleicht will Dir die Angst auch zeigen, dass Du irgendwie auf dem Holzweg bist.

Wenn Du z.B. in der Beschäftigung mit dem Stoff immer total müde wirst und erstmal einen Kaffee oder ein nettes Gespräch mit Deiner Freundin brauchst, um aus dem Tief herauszukommen und Du so gar nicht zum Lernen kommst, solltest Du Dich mit der Frage beschäftigen, ob Dich das Thema wirklich interessiert und ob Du dieses Studium / diesen Beruf tatsächlich zu Ende führen bzw. weiterführen möchtest.

Mit der Reaktion von Müdigkeit zeigt Dir Dein Körper, dass Du an diesem Thema nicht richtig interessiert bist.

Denn: Wenn Du einen Beruf ausübst, der gut zu Dir passt, dann hast Du am Abend mehr Energie als am Morgen – jedenfalls sollte das an den meisten Tagen so sein. Wenn Du immer total erschöpft nach Hause gehst, läuft etwas schief.

Aufschieberitis und Vermeidung

Schiebst Du das Lernen immer vor Dir her, heißt das nicht unbedingt, dass Du faul bist, sondern dass Du möglicherweise Angst davor hast, in der Prüfung nicht gut genug abzuschneiden oder dass Du den ungeheuren Aufwand des Lernens scheust, weil Du riesige Ansprüche an Dich.

Wenn wir vor etwas Angst haben, neigen wir dazu dem Thema auszuweichen. Das machen wir auch, wenn wir etwas Unangenehmes nicht spüren wollen.

Sollte Dir Deine Prüfungsangst erst kurz vor dem Examen begegnet, könnte es sein, dass Du dem, was nach der Prüfung auf Dich zukommt, ausweichen möchtest.

Ich hatte mal eine Klientin, die ganz traurig wurde als sie sich vorstellen sollte, was wäre, wenn sie die Prüfung bestanden hätte. Sie wurde traurig, weil sie danach zu Hause ausziehen würde und ihre Mutter allein lassen würde. Erst als wir an dem Thema gearbeitet hatten, konnte sie sich auf die Prüfung und das Bestehen freuen.

Ist Prüfungsangst eine anerkannte Krankheit?

Als ich begann mich mit dem Thema Prüfungsangst zu beschäftigen, stellte ich fest, dass es gar keine Krankheit mit dem Namen „Prüfungsangst“ gibt. In den öffentlichen Krankheitsverzeichnissen wie z. B. der Gebührenordnung für Heilpraktiker oder dem ICD 11 taucht sie nicht auf. ICD steht für „International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems”, oder vereinfacht auf Deutsch: „Internationale Klassifikation der Krankheiten“. Wenn ich als Heilpraktikerin eine Prüfungsangst abrechnen möchte, greife ich zu F40.2 greifen, das ist ein „Spezifische (isolierte) Phobien“ und bedeutet, du hast vor etwas Bestimmtem mehr Angst als normal. [1]

Symptome der Prüfungsangst

Folgende Symptome sind typisch für Prüfungsangst. Vielleich notierst Du Dir die Symptome, die auf Dich zutreffen.

Kreislaufsymptome
Starkes Herzklopfen
zittrige Hände
Beine zittern,
Kurzatmigkeit
Hyperventilieren (also viel zu schnell atmen) und dann schwindelig werden,
Bluthochdruck
Erröten
Schweißattacken
Schwitzige Hände
Schweißflecken unter den Achseln
Schweißüberströmtes Gesicht
Probleme mit der Verdauung
wenig Hunger bis hin zu nichts essen können
Übelkeit und/oder Durchfall
morgens nichts essen können, dafür aber schon mal auf den Fußboden erbrechen
Schlafprobleme
eine Stunde lang nicht einschlafen können
generell nicht schlafen können
Psychische Symptome
einfach das Gefühl, ich möchte lieber flüchten, als mich da vorne jetzt hinzustellen
innerliche Unruhe
sehr nervös bis panisch sein
sich auf die Prüfung gar nicht freuen können
ständiges Grübeln
panische Angst vor Stottern oder einem Blackout in der Prüfung, „Ich war wie dement in der Prüfung, alles war weg.“
ich könnte zusammenklappen / ohnmächtig werden
ich könnte (wieder) durchfallen

Woher kommt die Prüfungsangst?

Diese Frage zielt nach dem Warum, also nach Ursachen. Wenn wir unserem Gehirn eine solche Frage stellen, versucht es die Antwort zu finden. Denn unser Gehirn ist eine sehr effektive Suchmaschine. Es führt möglicherweise zu unendlichem Suchen in unserer Vergangenheit und zu allen möglichen Ursachen.

Wenn Du mir nicht glaubst: „Stell Dir mal ganz kurz innerlich die Frage. „Warum ist der Himmel blau?“ und achte darauf, was jetzt in Deinem Kopf passiert. Vielleicht hast Du gemerkt, dass Dein Gehirn sofort nach möglichen Antworten gesucht hat.

Dieses endlose Suchen nach Antworten wird Dich im Fall von Prüfungsangst nicht weiterbringen.

Wenn jemand in einen Fluss gestürzt ist, fragst Du ihn in der akuten Situation ja auch nicht: „Warum bist Du da hinein gefallen?“, „Woher kommt das, dass Du da im Wasser bist?“, sondern Du wirst ihm so schnell wie möglich wieder hinaushelfen oder zumindest Hilfe holen.

Stell bessere Fragen

Mit anderen Worten, um Ängste zu überwinden ist es wichtig, sich bessere Fragen zu stellen, wie z.B.

„Was wollen die Ängste mir Gutes tun?“

Meine Prüflinge frage ich gern: „Was müsste ich als Außenstehende tun, um genauso voller Angst oder Panik zu sein wie Du?“ Dann erhalte ich oft sehr interessante Antworten.

Halte nun einen Moment inne und überlege, was Du darauf antworten würdest?

Statistik Prüfungsangst

„56,1 Prozent der befragten Schüler in Deutschland gaben an, vor jeder Prüfung nervös zu sein.“ [2] Solltest Du dazugehören, bist du also gar nicht allein.

Auch bei den Studierenden sind viele nervös.

So gaben 53 Prozent der Studierenden an, dass sie schon einmal Prüfungsangst gehabt hätten. 42 Prozent hätten bereits einen Blackout während einer Prüfung erlebt. [3]

Wer hat Prüfungsangst, wer nicht?

Die einzigen Studenten, die wohl sehr selten betroffen sind, sind Sportler. [4] Hier wird vermutet, dass der körperliche Ausgleich bei der Konzentration hilft und dass Sportler durch ihre Wettkämpfe an Leistungsdruck gewöhnt sind.

Auch wenn Du kein Student bist, sondern schon im Beruf stehst, bist Du vielleicht betroffen, denn 41% aller Menschen haben Angst davor, öffentlich zu reden. [5]

Und Du hast an dieser Stelle schon zwei Hinweise bekommen, was bei Prüfungsangst oder Auftrittsangst helfen kann.

  1. Mach unbedingt Sport. Denn Sport baut Stress ab besonders, wenn Du dazu in den Wald gehst. Schon nach 5 Minuten im Wald löst sich Dein Stress auf, Deine Laune bessert sich merklich und Dein Selbstbewusstsein steigt. [6]
  2. Setze Dich selbst unter Leistungsdruck, indem Du Dich im Vorhinein an die Prüfungssituation gewöhnst. Du kannst mit Freunden eine mündliche Prüfung simulieren. Dann übst Du das Sprechen und stellst schnell fest, wo Du noch Lücken hast oder bessere Formulierungen benötigst. Übe schriftliche Klausuren aus den Vorjahren unter Prüfungsbedingungen.

Sollte es um eine öffentliche Rede gehen, übe die Rede zuerst für Dich und dann vor Freunden und Familie, um sicherer zu werden.

Typische Sätze bei Prüfungsangst

Schau' mal die folgenden Sätze an und hake an, welche vielleicht auch auf Dich zutreffen.

Ich muss das schaffen.
□ Der Zeitdruck ist furchtbar.
□ Ich muss besser sein als andere.
□ Ich schaffe das nicht.
□ Ich pack‘ das nicht.
□ Ich will zu viel auf einmal machen.
□ Ich schäme mich.
□ Ich habe nicht genug getan.
□ Ich darf nichts vergessen.
□ Ich kann keinen klaren Gedanken fassen.
□ Wenn die Zeit gestoppt wird, bekomme ich eine Blockade.
□ Ich grüble den ganzen Tag.
□ Ich denke an die Aufgaben in der Prüfung.
□ Wenn andere schon früher fertig sind, das lenkt mich ab.
□ Ich freue mich nicht auf die Prüfung. Da glaube ich nicht dran.
□ Wenn ich rechnen muss, schreibe ich total krakelig.
□ Ich möchte nicht mehr an diesem traurigen Platz lernen.
□ Hol‘ mich hier raus.
□ Ich vergesse zu speichern.

Wenn Dir einige dieser Sätze bekannt vorkommen, wäre es gut etwas an Deiner Prüfungsangst zu tun. Denn es ist viel zu schade, sich seine Chancen auf diese Art zu verbauen und nicht sein volles Potential zu leben.

Du bist Dir nicht sicher, dass es sich lohnt, Deine Prüfungs- oder Auftrittsangst zu überwinden? Dann kannst Du bei mir ein kostenloses Kennenlerngespräch buchen.

 

Chronischer Stress behindert den Lernerfolg

Chronischer Stress macht nicht nur dumm und führt zu schlechteren Leistungen in Prüfungen, manchmal verhindert Prüfungsangst sogar ein Studium oder einen Studienabschluss, den erfolgreichen Abschluss eines Bewerbungsgespräch oder eines Assessment Centers.

Schüler und Schülerinnen, die schon in der Schule unter massiver Prüfungsangst leiden, weichen dieser Angst durch ein ganz natürliches Verhalten aus: Nämlich Vermeidung. Sie vermeiden die Prüfungsangst, indem sie erst gar nicht studieren. Wenn sie sich doch anfangs für ein Studium entschieden haben, melden sie sich nicht zur Prüfung an, lassen sich am Prüfungstermin krankschreiben oder gehen gar nicht zum Prüfungstermin. Damit wird ein Studium hinausgezögert oder sogar ein Studienabschluss gar nicht erst gemacht.

Prüfungsangst hat also ernsthafte Konsequenzen.

Wenn Du ein solches Verhalten bei Dir wieder erkennst, wäre es gut Dir Unterstützung gegen Deine Prüfungsangst zu holen.

Auch hier könnte ein kostenloses Kennenlerngespräch hilfreich sein.

 

Hat Stress auch Vorteile für Deine Prüfung?

Stress aktiviert unseren ganzen Körper und bereitet ihn auf Höchstleistung vor. Früher waren das die Vorbereitung auf Kampf oder Flucht. Das führt zu einer starken Aktivierung des Kreislaufs und einer guten Versorgung mit Sauerstoff. Wenn Du nun das damit einhergehende Herzklopfen, die Schweißtropfen und das schnellere Atmen als Kreislaufaktivierung und damit als Voraussetzung für Höchstleistung interpretieren würdest und nicht als Angst oder Zeichen, dass Du mit der Situation und dem Druck nicht gut zurecht kommst, wäre viel für Dich gewonnen.

Wenn es Dir gelingen könnte diese Zeichen als das zu sehen, was sie sind, nämlich, dass Dein Körper voller Energie ist und Dich auf eine Herausforderung (Prüfung, Auftritt) vorbereitet, wäre das super.

Denn Menschen, die lernten, ihre Reaktion auf Stress als gut für ihre Leistung zu bewerten, waren weniger gestresst, weniger ängstlich und zuversichtlicher. [7]

 

Welche Prüfungsphase belastet Dich am meisten?

Prüfungsangst und Auftrittsängste können nicht nur in der Prüfung selbst auftreten, sondern auch schon vorher. Zum Beispiel in der Vorbereitungszeit oder kurz bevor es losgeht. Du merkst es daran, dass du schon lange vor dem Termin total unruhig bist oder Dich nicht konzentrieren kannst.

Erstaunlicherweise kann Prüfungsangst oder Auftrittsangst auch nach der Prüfung auftreten, z.B. in Form von Selbstvorwürfen, dass Du total gestammelt hast, rot geworden bist oder „dumme“ Antworten gegeben hast.

Hier die vier Phasen, in denen Prüfungsangst/Auftrittsangst auftreten kann:

  1. In der Vorbereitungszeit,
  2. Kurz vor der Prüfung, vor dem Auftritt,
  3. In der Prüfung, während des Auftritts,
  4. Nach der Prüfung, nach dem Auftritt.

Du kannst für Dich überlegen, was für Dich die schlimmste Phase ist. In meiner Praxis haben Klienten z.B. gesagt:

□ „Der schlimmste Moment ist, wenn die Tür aufgeht.“

□ „Der schlimmste Moment ist, wenn ich den Zettel sehe und weiß, das kann ich nicht.“

□ „Der schlimmste Moment ist, wenn ich mich wieder an den doofen Schreibtisch setzen muss.“

Wenn Du entscheidest, mit mir an Deiner Prüfungsangst zu arbeite, bekommst Du einen Test von mir, mit dem Du feststellen kannst, welche Phase Dich am meisten belastet.

Was tun um Prüfungsangst zu überwinden? 22 Tipps

Hier findest Du meine 21 besten Tipps, die Dir helfen sollen, Deine Prüfungsangst oder Auftrittsangst zu überwinden.

 

Tipp 1 - Wissen, was in der Prüfung dran kommt

Je mehr Du Dich im Vorfeld mit Deiner Prüfung beschäftigst, umso besser. Denn je weniger Überraschungen in der Prüfung auftreten, desto weniger besteht die Gefahr, dass Du in der Prüfung ins Straucheln gerätst. Was solltest Du also wissen?

  1. Du solltest natürlich wissen, welcher Stoff für Deine Prüfung relevant ist und welcher nicht. Oft werden im Unterricht oder in der Vorlesung Tipps gegeben, welcher Stoff wichtig ist. Mache‘ Dir dann in Deinen Unterlagen sofort eine Notiz, dass dieser Stoff prüfungsrelevant sein könnte. Wichtig: In schriftlichen Prüfungen werden viel mehr Details abgefragt als in mündlichen. Denn auch die Prüfer können sich all die 1.000 Details nicht merken und fragen eher nach dem großen Ganzen. Daher musst Du Dich auf eine mündlich Prüfung anders vorbereiten als auf eine schriftliche.
  2. Dann solltest Du wissen, wie Du Deinen Stoff repräsentieren sollst. Also: Was musst Du auswendig wissen, was musst Du gut erklären können, wozu solltest Du eine eigene Meinung haben.
  3. Weiter solltest Du unbedingt wissen, wie lange die Prüfung dauern wird, wie viele Personen anwesend sein werden, in welchem Raum das Ganze stattfinden wird und was Du mit in die Prüfung hinein nehmen darfst und was nicht.

Tipp 2 - Prioritäten setzen

Prioritäten setzen ist das A und O in der Prüfungsvorbereitung, vor allen Dingen im Studium, wo es um wirklich große Fachgebiete geht und wo du nicht wirklich jedes Detail kennen kannst. Das Setzen von Prioritäten hilft dir dich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Wenn Du Prioritäten setzen willst, schreib erst mal alles auf, was Du lernen willst. Dann geh die Liste durch und überlege, was für die Prüfung wirklich wichtig ist und was Dir gerade nur wichtig erscheint. Dann sortiere alle Punkte nach Wichtigkeit.

Das hilft Dir dabei, Dich zu entspannen und Dich nicht mit Kleinigkeiten und Details zu verzetteln. Es ist hilfreich, die wichtigsten Sachen zuerst zu lernen. Wenn Du dann noch Zeit und Kapazitäten für Details hast, gern. In Wirklichkeit passiert aber eher das Gegenteil. Schüler oder Studenten verzetteln sich mit Kleinigkeiten und am Ende bleibt keine Zeit für den wesentlichen Stoff.

Wenn Du den Stoff nach Wichtigkeit ordnest, kannst Du ihn - nachdem du ihn gelernt hast -, auf Deiner Liste abhaken. Das schüttet Glückshormone aus und vermittelt Dir visuell deinen Lernfortschritt.

Tipp 3 - Starte mit schnellen Erfolgserlebnissen

Sollte der oberste Punkt Deiner Prioritätenliste nicht nur das wichtigste, sondern auch das schwerste Fachgebiet sein, dann beginne nicht mit dem schwersten Fachgebiet, sondern starte in der Liste etwas tiefer mit einem Gebiet, wo Du schnell Erfolge hast. Schnelle Erfolge motivieren und machen Lust auf mehr.

Das Gleiche gilt auch für die schriftliche Prüfung. Starte sofort mit den Aufgaben, die Dir leicht fallen. Das schafft Selbstvertrauen und schüttet Glückshormone aus.

Tipp 4 - Mit der Salamitaktik gegen Aufschieberitis

Solltest Du zu Aufschieberitis neigen, dann teile Dein Fachgebiete in viele kleine Teile und beginne mit einem sehr kleinen Teilgebiet, einem Teilgebiet für das Du nur wenig Lernzeit benötigst. Das hilft Dir endlich loszulegen. Das ist die sogenannte Salamitaktik, lernen Scheibchen für Scheibchen.

Tipp 5 - Mit der 5 Minuten-Technik gegen Aufschieberitis

Wenn Dir auch die Salamitaktik nicht hilft, mit dem Lernen zu beginnen, dann versuche es mit der 5 Minuten Technik. Hierfür legst du sofort alle erforderlichen Unterlagen raus und nimmst Dir vor nur 5 Minuten zu lernen. Das führt häufig dazu, dass du den Anfang gemacht hast und du einfach weiter lernst.

Es hilft auch am Ende des Tages, den Schreibtisch so zu hinterlassen, dass Du direkt weitermachen kannst. Du sollst jetzt kein Chaos hinterlassen, sondern Dir die Bücher und Unterlagen so hinlegen, dass Du einfach weiter machen kannst. Denn das Weitermachen erfordert einen viel geringeren Aufwand als das Beginnen.

Tipp 6 - Mach Dir einen Studienplan oder Karriereplan

Der Studienplan

Mach Dir gleich relativ zu Anfang des Studiums einen Studienplan für den Ablauf Deines Studiums. Dort legst Du fest, wie lange Du studieren willst bzw. noch studieren willst. Dein Plan ist ganz von Deinen Rahmenbedingungen abhängig. Wenn Du von Deinen Eltern finanziell unterstützt wirst, sieht Dein Plan möglicherweise anders aus, als wenn Du selbst für Deinen Unterhalt arbeiten musst. Auch wenn Du an einer Krankheit leidest oder ein Kind/eine Familie hast, musst Du möglicherweise mehr Zeit einplanen. Je weniger ideal Deine Bedingungen sind, desto stärker wird das Deine Studiendauer beeinflussen. Das können auch lange Fahrzeiten sein oder ein Umzug, der ansteht oder rein formale Dinge wie die Studienordnung Deines Studiengangs.

Der Karriereplan

Ein ähnlicher Plan kann auch bei Angestellten und Selbstständigen sinnvoll sein. Mach Dir gleich zu Anfang Deines Berufslebens einen Karriereplan. Wo möchtest Du in welcher Zeit hin und welche Meilensteine sind auf diesem Weg zu überwinden. In großen Konzernen wird Dein Chef Dich dazu sicherlich befragen und Dich auf dem Weg unterstützen können. Als Selbstständiger setzt Du Dir Deine Ziele selbst.

Als Beispiel: Vielleicht benötigst Du für Deinen Beruf Kenntnisse darüber wie man ein gute Rede hält, wie man empathisch mit Leuten umgeht oder wie ein online Business funktioniert. Falls das nicht zu Deinen Stärken gehört, buche entsprechende Kurse, um Deine Fähigkeiten auszubauen. Diese Kurse gehören dann als Meilenstein in Deinen Karriereplan.

Tipp 7 - Mach dir einen Semesterplan, Fortbildungsplan oder Lernplan

In den Semesterplan trägst Du alle Pflichtveranstaltungen und Wahlveranstaltungen ein sowie die Referats- und Klausurtermine. Denn nur, wenn Du Deine Termine kennst, weißt Du, wann Du mit den Vorbereitungen am besten beginnen solltest.

Ähnlich verhält es sich mit Deinem Fortbildungsplan. Dort trägst Du all die Schulungen /Fortbildungen ein, die Du in diesem Arbeitsjahr für Deine Karriere machen möchtest.

Alle anderen Prüflinge machen sich einen Lernplan. Beginne damit Dir einen Überblick über alle relevanten Themen zu verschaffen und notiere Dir, wann Du welche Themen abgehakt haben möchtest. Trage die Termine in Deinen Lernplan ein. Entscheide auch mit welchen Büchern Du lernen möchtest.

Warum es sich lohnt zu planen

Ich will Dir das an einem Beispiel klar machen. Angenommen Du möchtest Deinen Geburtstag mit Freunden feiern, dann überlegst Du Dir zuerst, wann Du diesen am besten feierst, ob an Deinem Geburtstag selbst oder vielleicht doch lieber am Wochenende.

Als nächstes legst Du fest, ob Du Deine Freunde irgendwohin einladen möchtest oder ob sie zu Dir kommnen sollen. Dann musst Du noch festlegen, ob du selbst kochst oder das Essen bestellst.

Erst, wenn Du diese Entscheidungen getroffen hast, kannst Du mit der eigentlichen Planung beginnen. Denn abhängig von Deinen Entscheidungen, musst Du jeweils anders vorgehen.

Lädst Du Deine Freunde zu Dir ein und kochst selbst, musst Du z.B. ein Menü planen, die Wohnung vorher vorbereiten, musst ggf. Geschirr, Besteck, Gläser und Stühle ausleihen. Gehst Du woanders hin, musst Du eine Lokation finden, einen Termin buchen und Deinen Freunden die Lokation mitteilen.

Der Semesterplan, Karriereplan oder Lernplan

Und ganz ähnlich ist es auch im Studium, beim Lernen und bei der Arbeit. Erst wenn Du all Deine Termine festgelegt hast, kennst Du das Pensum, das Du lernen musst und wie Du es in Blöcke aufteilen kannst, damit Du rechtzeitig zur Prüfung fertig bist oder es noch parallel zur Arbeit schaffst. Denn natürlich macht es einen Unterschied, ob du dich auf 2, 3 oder gar 4 Prüfungen vorbereiten musst oder ob Du diverse Fortbildungen einplanst oder nur wenige.

Anpassen der Pläne

Diese Pläne, egal ob Semesterplan, Karriereplan oder Lernplan sollten idealerweise immer mal wieder überprüft werden, ob sie Deiner Situation wirklich angemessen sind. Im Eifer des Gefechts neigen wir dazu, uns zu überschätzen und das tut niemanden gut weder Dir noch Deinem Umfeld. Trau dich dann ruhig deinen Plan zu verkleinern.

Warum Pläne wichtig sind?

Weil ich es schon erlebt habe, dass sich Studenten erst sehr spät für eine Klausur entschieden habe und es dann super stressig wurde. Das führte dann dazu, dass sie die Klausur doch nicht geschrieben haben.

Wenn Du einen klaren Plan hast, weißt Du rechtzeitig worauf Du Dich einlässt und v.a. wie Du Dir Deine Zeit am besten einteilst, um Fortschritte zu machen.

Beispiel für einen Fortbildungsplan für ein ganzes Jahr

Fortbildungsplan für Arbeitende

Tipp 8 - Mach Dir einen Wochenplan

Jetzt sollst Du auch noch einen Wochenplan machen. Reicht denn nicht der Semesterplan? Nein, der reicht nicht. Es viel einfacher Deine Arbeitswoche und Deine Freizeit mit Freunden einzuplanen, wenn Du weißt, was Du in Deiner Woche erreichen willst.

Warum Du einen Wochenplan brauchst

Kennst Du das Phänomen „Einkaufen, wenn du hungrig bist?“ Ich kenne es gut. Dann kaufe ich alles Mögliche ein und kann am Ende doch nichts kochen. So ähnlich ist es auch mit dem Wochenplan. Wenn du keinen Plan hast, wie du deine Zeit verbringen willst, dann passiert auch ganz viel, aber Du arbeitest möglicherweise nicht konsequent an deinen Zielen.

Ohne Wochenplan kann es Dir passieren, dass du beliebig viele Termine zusagst und plötzlich hast Du nicht genug Zeit zum Lernen. Oder es passiert dir umgekehrt, du hast das Gefühl, dass du ständig lernen musst und nie Zeit hast, deine Freunde zu sehen. Auch das ist kein schöner Zustand.

Der Nutzen eines Wochenplans im Studium

Hast du aber einen genauen Wochenplan und weißt, dass du Dienstags einen sehr anstrengenden Tag hast, dann macht es vielleicht Sinn, sich am Ende dieses Tages mit Freunden zu verabreden und nicht am Montag noch auszugehen, weil der anstrengende Dienstag dann noch anstrengender wird.

Dein Wochenplan ist im Grunde genommen im ersten Schritt nichts anderes als ein Stundenplan so wie Du ihn von der Schuler her kennst. Das heißt Du trägst alle Studien-Veranstaltungen dort ein.

Der erste Wochenplan

Studienplan

Der zweite Wochenplan

Im zweiten Schritt trägst Du alle weiteren Verpflichtungen und Termine ein, die in Deinem Leben wichtig sind, wie Sportverein, Chorprobe, Hobbies, eventuell ein Nebenjob aber auch Deine Mahlzeiten. Jetzt sollten hoffentlich noch Stunden für Freizeitaktivitäten zur Verfügung stehen.

Studienplan mit allen festen Terminen

Ganz ähnlich gehen Angestellte und Selbstständige vor. Auch sie tragen alle weiteren Verpflichtungen in ihren Wochenplan ein.

Wochenplan für Angestellte

 

Ein Blanko-Wochenplan für Dich zum Ausfüllen

Vielleicht möchtest Du das Prinzip des Wochenplans ausprobieren. Hier ein Blanko Wochenplan zum Ausfüllen.

https://www.ute-kuennemann.de/wp-content/uploads/2022/03/Blanko-Wochenplan-zum-Ausfuellen.png

Tipp 9 - Mach Dir einen Tagesplan

Ja und nun auch noch einen Tagesplan. Jetzt wird es aber kompliziert, aber nein wird es nicht. Ein Tagesplan macht dein Leben auch leichter, denn dann weißt du ganz genau, was du an diesem Tag schaffen willst. Das heißt nicht, dass du jeden Tag alle Punkte abarbeiten musst, das wird dir nicht immer gelingen, aber du weißt, in welche Richtung du gehen willst und am Ende der Woche hast du dann womöglich alle Punkte abgehakt.

Ich mache meinen Tagesplan so, dass ich mir 6 Punkte überlege, die mich heute meinem Ziel näher bringen.

Beispiel

  1. Den Beweis für XY verstehen,
  2. Vokabeln Spanisch wiederholen,
  3. Das Modell von XY verstehen, z.B. wie funktionieren die Muskeln beim Beugen der Hüfte,
  4. In der Bibliothek ein bestimmtes Buch ausleihen,
  5. In einem interessanten Buch eine Stunde lesen,
  6. Den Stoff von Fortbildung 1 wiederholen.

Tipp 10 - Was tun, wenn Du Dich auf mehrere Klausuren gleichzeitig vorbereiten musst?

Dein Gehirn liebt Abwechslung. Angenommen, Du müsstest Dich auf zwei Klausuren vorbereiten, dann bau Dir zwei Lernblöcke auf. Der eine ist für die erste Klausur, den kannst Du z.B. morgens machen. Den zweiten Lernblock startest Du dann z.B. am Nachmittag. Oft macht das Lernen dann sogar mehr Spaß, denn sobald Du Neues lernst, schüttet Dein Gehirn Dopamin aus, das Belohnungshormon. Wenn Du Dich mit mehr als einem Thema am Tag beschäftigst, wird also mehr Dopamin ausgeschüttet.

Tipp 11 - Wann Du am besten lernen solltest

Berücksichtige unbedingt Deinen Tagesrhythmus bzw. Biorhythmus und natürlich Deine persönlichen Lebensumstände.

Zuerst einmal gibt es tagestypische Leistungsphasen, in denen unsere Leistungsbereitschaft besonders hoch ist. Diese sind morgens von 9-12 Uhr und nachmittags von 15-18 Uhr. In diesen Phasen kannst Du besonders gut lernen. In der folgenden Grafik sind die Hochleistungsphasen rot gekennzeichnet.

 

Tagesrhythmus

 

 

Sicherlich kennst Du auch das Mittagstief zwischen 12 und 15 Uhr. Das sind gute Zeiten für Essen, längere Erholungsphasen und Einkäufe.

Ab 22:00 Uhr geht die Leistungsbereitschaft übrigens tief in den Keller. Das heißt glücklicherweise nicht, dass Du zu den Zeiten gar nicht lernen kannst, es ist nur schwerer.

Wenn möglich, versuche schwierige Dinge in den Hochleistungsphasen zu erledigen. Wiederholungen, Karteikarten anlegen oder Mind Maps erstellen, lange Pausen, versuche in andere Zeiten zu legen.

Tipp 12 - Ist weniger lernen besser?

Nach aktuellen Ergebnissen kannst Du am Tag maximal 6 Stunden lernen. Versuche also tatsächlich lieber weniger, aber dafür effektiv zu lernen. Stundenlanges Herumsitzen am Schreibtisch, bringt nicht viel, wenn Du unkonzentriert bist und Dich gar nicht ernsthaft mit Deinem Stoff beschäftigst. Versuche Deine Zeit besser optimal zu nutzen.

Tipp 13 - Wie Du einen Blackout verhindern kannst

Es gibt ein paar Dinge, die einen Blackout begünstigen. Mit einigen Verhaltensänderungen bereits im Vorfeld kannst Du ihm entgegenwirken.

Die letzten Tage vor der Prüfung sollten nur noch zur Wiederholung genutzt werden. Denn erstens ist es unter Stress super schwer noch Neues zu lernen, d.h. es macht sowieso nur wenig Sinn. Aber viel schlimmer: Es besteht die Gefahr, dass altes Wissen durch das neue im letzten Moment verdrängt wird. Denn etwas, was Du kurz vor der Prüfung lernst, scheint ja enorm wichtig zu sein und deswegen lagert das Gehirn dann schon mal altes Wissen aus. Es hat so seine eigenen Vorstellungen von Prioritäten.

Sollte es in der mündlichen Prüfung zu einem Blackout kommen, dann fass dir ein Herz und sprich mit deinem Prüfer darüber. Sag einfach: „Es tut mir leid, aber ich versuche gerade ihre Frage zu beantworten, aber ich hab gerade einen Blackout.“ In der Regel sind die Prüfer dir wohlmeinend gesonnen und werden versuchen Dir zu helfen, z.B. indem Sie dich beruhigen oder dir eine andere Frage stellen oder die Frage umformulieren.

Sollte dir in der Klausur ein Blackout passieren, machst du im Prinzip das gleiche. Du machst erstmal eine Pause, atmest dreimal tief durch und wendest dich dann einer anderen Aufgabe zu.

Bei einem Blackout geht es auch immer um eine Neubewertung. Ein Blackout ist keine Katastrophe und nicht das Ende der Welt, sondern kann passieren: „Shit happens.“

Tipp 14 - Beginne mit der Vorbereitung auf schlechte Zeiten in guten Zeiten

Dieser Satz klingt zuerst einmal komisch. Aber tatsächlich wird es in unserem Leben immer wieder zu stressigen Zeiten kommen. Um diesen Stress gut zu überstehen, ist es wichtig Entspannungsübungen zu kennen. Und da nicht jede Entspannungsübung bei jeder Person gleich gut wirkt, ist es natürlich praktisch, wenn du möglichst viele Übungen ausprobierst und die, die bei dir gut wirken, so häufig wie möglich zu üben. (Siehe auch „Lerne einige Entspannungsübungen“). Damit konditionierst Du Deinen Körper auf Entspannung.

Sobald Du mit der Übung beginnst, fängt Dein Körper nach einiger Zeit des Übens sofort an zu entspannen. Denn das ist nun der zweite Punkt in der Vorbereitung auf deine Prüfung. Um einen Blackout zu vermeiden, solltest du dich vor der Prüfung in eine stille, ruhige Ecke setzen und Deine beste Entspannungsübung machen und dir einen Satz sagen wie „Gleich schaffe ich meine Prüfung in aller Ruhe. All mein Wissen steht mir komplett zur Verfügung“.

Tipp 15 - Lerne einige Entspannungsübungen

Warum solltest Du Entspannungsübungen lernen? Weil ein entspannter Körper keine Stresshormone ausschüttet. Und warum solltest Du entspannt sein? Weil ein entspannter Körper viel leichter lernt und sich das Wissen besser merken kann.

Wenn Du selbst keine Entspannungsübungen kennst, suche im Internet nach einem Kurs oder proiere direkt Tipp 16 aus.

Tipp 16 - Die 3-Minuten-Atemübung zur Entspannung mit Video

Meine Lieblingsübung ist die 3-Minuten-Atemübung. Dafür musst Du Deine Atemzüge zählen. Bevor Du startest, prüfe Deinen Stresspegel auf einer Skala von -10 bis +10.

-10 ist der schlimmste Stress, den Du Dir vorstellen kannst und +10 ist der beste Zustand, den Du Dir vorstellen kannst. Der schlimmste Stress könnte die Nachricht einer schlimmen Krankheit oder ein Todesfall in der Familie sein und der beste Zustand ist ein absolutes Gipfelerlebnis wie die Geburt eines Kindes oder ein großer Lottogewinn. 0 bedeutet, kein Stress.

Stresspegel

Nun zähle folgendermaßen - Ein vollständiger Atemzug mit Ein- und Ausatmung zählt als eins. Also:.

• Atme ein und atme aus aus, zähle: 1

• Atme ein und atme aus, zähle: 2

• Atme ein und atme aus, zähle: 3,

• …..

• Atme ein und atme aus, zähle: n

Das Ganze machst Du drei Minuten lang.

Dabei atmest Du ganz normal. Solltest Du mit den Gedanken abschweifen, beginne wieder von vorn bei eins oder mach pi mal Daumen da weiter, wo Du gerade warst.

Danach stelle fest, wie weit Du gezählt hast und wie hoch dein Stresspegel jetzt ist. Je öfter Du die Übung machst desto weniger weit wirst Du beim Zählen kommen und Dein Stresspegel wird sich immer weiter verringern.

Video der 3-Minuten-Atemübung

Und weil ein Bild mehr sagt als 1.000 Worte hier ein Video für Dich, in dem ich Dir die 3 Minuten-Atemübung zeige.

 

 

 

Tipp 17 - Lerne eine Meditation

Hier empfehle ich Dir, Dir auf YouTube einige Meditationen rauszusuchen und die zu nutzen, die Dich am besten entspannt. In meinen Kursen unterrichte ich die Metta-Meditation, weil es hierzu eine wissenschaftliche Studie der Professorin für Psychologin Barbara Fredrickson gibt, dass Stress innerhalb von 6 Wochen nachhaltig abgebaut werden kann. [8]

Tipp 18 - Versetze Dich nicht selbst in Angst und Panik

Vielen Menschen ist es gar nicht bewusst, wie sie ihren Verstand benutzen, um sich in Angst und Panik zu versetzen. In meiner Praxis erlebe ich es immer wieder, dass Menschen kommen und mir erzählen, dass sie sich stundenlang mit den Corona-Zahlen beschäftigen oder ständig vor dem Fernseher sitzen und sich das Kriegsgeschehen in der Ukraine ansehen. All das verstärkt die innere Unruhe enorm. Wenn Du vorher keine Angst hattest, nach so einem Tag hast Du sie.

Stoppe die Nachrichtenflut für Dich

Mit meinen Patienten spreche ich darüber, dass es ganz wichtig ist, die Nachrichtenflut zu stoppen. Natürlich ist es gut informiert zu sein, aber dafür reicht es, einmal morgens und einmal abends die Nachrichten zu schauen oder wenn Du sehr empfindlich bist, die Nachrichten nur zu lesen. Den Rest der Zeit benutzt Du, um Dich in einen guten Zustand zu bringen. Dazu denkst Du an etwas, was Dir richtig gut tut oder mal gut getan hat.

Male Dir Deine optimale Prüfung aus

Für Deine Prüfung heißt das, Du stellst Dir Deine Prüfung vor und zwar in den aller schönsten Farben und malst Dir aus, wie alle Prüfer nett zu Dir sind und dass Du die Prüfung selbstverständlich bestehst. Vielleicht stellst Du Dir auch noch vor wie Dir alle zu Deiner Prüfung gratulieren.

Tipp 19 - Hast Du vielleicht eine Stoffwechselstörung?

Wenn Du sehr unter Ängsten leiden, könnte es sein, dass Du an HPU/KPU leidest. HPU/KPU ist eine Stoffwechselstörung, die zu einem dauerhaften Verlust von Vitamin B6 und Zink führt. Gerade diese beiden Stoffe sind wichtig, um die Nerven zu beruhigen und Entzündungen einzudämmen.

Diese Stoffwechselstörung ist Stress induziert, d.h. sie verschlimmert sich deutlich in Stresssituation.

Weitere typische Zeichen sind, dass Du Dich nicht an Deine Träume erinnern kannst, dass Du in der Schule nicht an Ringen hochklettern konntest und schon in ganz jungem Alter Cellulite hattest. Viele Menschen mit HPU/KPU leiden außerdem an ADS oder ADHS.

Wenn sich Deine Symptome unter Stress verschlimmern lohnt es sich auf meiner Homepage die Artikel „Haben Sie HPU oder KPU?“ bzw. „Immer müde und erschöpft?“ zu lesen und auch den online Test auf HPU zu machen

Tipp 20 - Prüfungsangst energetisch überwinden

Im Internet habe ich einen sehr interessanten Film über Energiearbeit und Prüfungsangst überwinden gefunden. Der Energieheiler Cornelius van Lessen spricht dort viele wichtige Themen an. Es lohnt sich, diesen Film anzusehen und auf sich wirken zu lassen. Heilung geschieht über die Grenzen von Raum und Zeit hinweg und kann damit den Grundstein für Deine Heilung legen.

Tipp 21 - Versuche es mal mit Schüssler Salzen

Ich liebe die Schüssler Salze und habe in meiner Praxis schon viele gute Erfahrungen damit gemacht. Da sie nicht schaden, sind sie immer einen Versuch wert.

Bei Prüfungsangst empfehle ich das Salz Nummer 5 Kalium phosphoricum, es ist das Salz für Nerven und Psyche und ist auch gut geeignet für Leute, die sich von der Prüfungssituation schon ganz erschöpft fühlen.

Dann empfehle ich das Schüßler Salz Nummer 7 Magnesium phosphoricum, auch dies ist ein Nervensalz.

Wichtig ist es, mit der Vorbereitung rechtzeitig zu beginnen. Du solltest 4 Wochen vor der Prüfung mit der Einnahme beginnen. Lass dich gern von deiner Heilpraktikerin beraten, welche Salze und wie viele du nehmen solltest.

In meiner Praxis teste ich die Schüssler-Salze individuell für Dich aus, damit Du genau die richtigen bekommst. Ich nutze dazu den kinesiologischen Muskeltest.

Tipp 22 - Nutze Musik zum Lernen und Relaxen

Als ausgebildeter wingwave-Coach weiß ich den Nutzen der wingwave-Musik sehr zu schätzen. Ich nutze sie selbst gern, um beim Arbeiten oder Lernen erst gar keinen Stress aufkommen zu lassen. Stattdessen entsteht ein behagliches Wohlgefühl. Hör mal rein:

wingwave® - Musik: Stress abfließen lassen und Wohlgefühl steigern!

Du möchtest eine Kopie des Musikstücks als Download erhalten? Dann schreib mich an.

Gratistest - Was sind Deine Schwächen und Stärken in der Prüfung?

Für Menschen mit Prüfungsangst habe ich eine Stärken-/ und Schwächenanalyse erstellt, die ich ihnen sehr ans Herz lege. Sie erhalten damit eine genaue Einschätzung, wo sie schon gut sind und wo sie sich in der Prüfungsvorbereitung noch verbessern können. Denn eine Ursache für Prüfungsangst ist z.B. schlechte Vorbereitung. Gute Vorbereitung ist die halbe Miete.

  • Prüfungen sind ein Graus für Dich?
  • Allein der Gedanke daran treibt Dir den kalten Angstschweiß auf die Stirn?
  • Bisher hast Du Dich so durchgemogelt, aber jetzt geht es um alles?
  • Du hast keine Ahnung, wie Du die nächste Prüfung bestehen sollst?

Dann ist diese Selbsteinschätzung für Dich genau das Richtige. Beantworte 18 Fragen in ungefähr drei Minuten – und du erhältst direkt danach deine Auswertung per E-Mail.

Als besonderen Service erhältst Du nicht nur Dein Testergebnis mit einem Fazit und einer genauen Auswertung, an welchen Schrauben Du drehen kannst, sondern als zusätzlichen Bonus bekommst zu allen Lernthemen wertvolle Tipps, wie Du Dich schnell verbessern kannst.

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Deine Prüfungsangst ist riesig, Du brauchst eigentlich gar keinen Test? Ich helfe Dir gern, Deine Prüfungsangst zu überwinden. Komm‘ in meine Praxis in Düsseldorf oder arbeite mit mir online per Zoom. Ohne Anfahrt Zeit sparen. Buch‘ Dir hier ein Gratis-Kennenlerngespräch https://utekuennemann.youcanbook.me/

Über Ute Künnemann

Ute Künnemann - ich arbeite in eigener Praxis als Coach und Heilpraktikerin. In meinem ersten Berufsleben habe ich Informatik studiert und 20 Jahre in einem US-amerikanischen Großkonzern als Projekt- und Teamleiterin gearbeitet.

Da dies für mich ganz schön stressig war, habe ich schon früh angefangen mich mit dem Thema Angst und Stressreduktion auseinanderzusetzen. Heute unterstütze ich anderen Menschen ihren Stress und ihre Ängste zu überwinden, z. B. die Angst vorm Zahnarzt, die Angst vorm Fliegen, die Angst vor einer Präsentation oder Prüfungsangst. Gern begleite ich Menschen durch die Prüfungsvorbereitungsphase und die Prüfung selbst.

Solltest Du Angst vor einer Prüfung haben, bist Du bei mir gut aufgehoben. Bisher haben alle meine Kundinnen und Kunden ihre Prüfung bestanden, sogar wenn sie unter hohem Druck standen und nur noch einen Versuch hatten.

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Das hilft gegen Prüfungsangst

Quellen

[1] ICD 11 F40.2 - https://gesund.bund.de/icd-code-suche/F40-2#:~:text=2%3A%20Spezifische%20(isolierte)%20Phobien, Stand 05.04.2022

[2] Statistik Prüfungsangst an Schulen https://de.statista.com/statistik/daten/studie/606579/umfrage/schueler-mitpruefungsangst-in-europaeischen-laendern/, Stand 05.04.2022

[3] Angst von Studierenden https://www.forschung-und-lehre.de/lehre/studierende-haben-hohen-beratungsbedarf-wegen-pruefungsangst-1617#:~:text=So%20gaben%2053%20Prozent%20der,Blackout%20w%C3%A4hrend%20einer%20Pr%C3%BCfung%20erlebt , Stand 05.04.2022

[4] Podcast SWR2 WISSEN Prüfungsangst – Was gegen Blackout und Panik hilft, Stand 23.03.2022

[5] Angst vor öffentlicher Rede, https://de.statista.com/statistik/daten/studie/258499/umfrage/die-haeufigsten-aengste-der-menschen/, Stand 05.04.2022

[6] Dies ergab eine Metaanalyse von zehn Studien mit 1250 Probanden. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Stress, Stand 05.04.2022

[7] Nach "How to make Stress your friend" – Kelly McGonigal TEDGlobal 2013 https://youtu.be/RcGyVTAoXEU, Stand 05.04.2022

[8] Siehe Buch "Die Macht der guten Gefühle" - Barbara I. Fredrickson,

 

 

Literatur

  1. Blackout, Bauchweh und kein‘ Bock - Timo Nolle
  2. Ohne Prüfungsangst studieren - Holger Walter
  3. Irre viel zu tun, Aufschieberitis, Prüfungsangst und Co - Petra Holler
  4. Sicheres Auftreten mit wingwave-Coaching - Cora Besser-Siegmund, Marie Luise Dierks, Harry Siegmund
  5. Schnelle Hilfe bei Angst - Cora Besser-Siegmund
  6. Lernen mit Zauberkraft - NLP für Kinder - Hedy Lötscher-Gugler

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Danach kannst Du genau einschätzen, wo Deine Stärken und Schwächen in der Prüfungsvorbereitung liegen.